In München kommen Liebhaber von Kunst und Kultur mehr als nur auf ihre Kosten. Denn das Kulturleben in München ist so lebendig und vielfältig wie die bayerische Hauptstadt selbst.
Die Museen
Als wohl einer der bekanntesten Kulturträger ist das Deutsche Museum in München beheimatet. Dort erlebt der Besucher die Entwicklung von Naturwissenschaft und Technik, von den Ursprüngen bis heute. Ein absolutes Muss für jedes technikbegeisterte Kind und alle Junggebliebenen.
Ein weiteres kulturelles Highlight in München, mit über 700 Meisterwerken aus vier Jahrhunderten, von Künstlern wie Dürer, Rubens oder Leonardo da Vinci, liefert dem Kunstinteressierten die Alte bzw. Neue Pinakothek.
Für Liebhaber der modernen Kunst präsentiert das Ehepaar Anette und Udo Brandhorst im Museum Brandhorst ebenfalls eine große Sammlung angesagter Künstler der neuen Zeit. Alle drei Museen gehören zum sogenannten Kunstareal Münchens.
Wer sich jedoch mehr für die Geschichte und das Leben der bayrischen Kurfürsten und Könige interessiert, der kann im Residenzmuseum in einem beeindruckenden Ambiente verschiedene Stilrichtungen wie Renaissance, Rokoko und des Klassizismus bestaunen.
Und wer auf den Fußspuren von König Ludwig I. wandeln möchte, kann in der Glyptothek am Königsplatz römische und griechische Skulpturen aus dessen Privatsammlung bewundern. Liebhaber von Schlössern und Parkanlagen sollten Schloss Nymphenburg, welches als Sommerresidenz der bayrischen Kurfürsten und Könige diente, nicht auslassen.
In einem, durch seine gotische Basilika herausstechenden Gebäude, befindet sich das wohl schönste Museum Deutschlands: das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum München mit Sitz in der Augustinerkirche. In verschiedenen Sonderausstellungen und mit einer Sammlung von über 1.000 präparierten Tieren, schlägt das Museum den Bogen von Jagd und Fischerei zu Umwelt- und Naturschutz.
Die Theater
Die bayrische Metropole München bietet Theaterfans eine unglaubliche Vielfalt, bei der die Entscheidung nicht leichtfällt. So führt die Bayrische Staatsoper als tonangebende und als wirtschaftlich sehr erfolgreiches Haus immer wieder aufsehenerregende Neuinszenierungen mit hochkarätiger Besetzung durch.
Unter der Leitung von Christian Stickel haben vor allem junge Regisseure am Volkstheater die Möglichkeit, ihre modernen Inszenierungen und Kunstperformances unter Beweis zu stellen. Neben Lesungen und Konzerten liegt das Hauptaugenmerk natürlich immer noch auf den Klassikern der Münchner Theaterkultur, wie etwa Büchner, Goethe oder Brecht.
Musical-Freunde können sich im Deutschen Theater richtig ausleben. Aber auch Kabarett, Galen, Konzerte und Kostümbälle werden dort veranstaltet und finden großen Anklang. Sehr bekannt ist das Deutsche Theater auch aufgrund seines historischen Silbersaals, bei dessen aufwendiger Restaurierung der Originalzustand von 1896 konserviert wurde.
Im Hotel Bayrischer Hof am Promenadenplatz befindet sich das beliebte Boulevardtheater Die Komödie. Sowohl nationale als auch internationale Stars der Schauspielszene präsentieren dem Zuschauer klassische und auch zeitgenössische Stücke.
Die Galerien
In München lebt die Kunst ebenso wie die Kultur, denn in der bayerischen Hauptstadt befinden sind zahlreiche Galerien und Ausstellungssäle.
Angeschlossen an die bereits erwähnte Pinakothek der Moderne, ist die Galerie von Barbara Ruetz. Mit einem etwa 30-köpfigen Künstlerstamm werden in getrennten Räumen Malerei und Skulpturen von vorwiegend deutschen und europäischen Malern und Bildhauern ausgestellt.
Kunst zum Miterleben bietet in München die Gießerei-Galerie in der Schleißheimer Straße. Der Endkunde erhält hier die einmalige Gelegenheit, die Entstehung von Bronzeskulpturen live mitzuerleben. Die einzelnen Arbeitsschritte werden genau erklärt und sorgen dafür, dass die aufwendige Arbeit genügend wertgeschätzt wird.
Kulturelle Treffpunkte in München
Um als Tourist das Münchner Kulturleben richtig begreifen zu können, muss man schon mehr als nur ein paar Tage in der bayrischen Landeshauptstadt verbringen. Ein absolutes Muss ist dabei der Viktualienmarkt im Herzen der Altstadt.
Freunde kulinarischer Köstlichkeiten wissen das Angebot dort in gleichem Maße zu schätzen wie Profiköche. Von den seltensten Gewürzen zu den originellsten Käsesorten, von den einheimischen bis hin zu exotischen Speisen und herrlichen Blumenständen, erweist sich der Viktualienmarkt als beliebter Treffpunkt von Hinz und Kunz, von Kunst und Kultur in München.
Als unverwechselbares Wahrzeichen gilt auch der gotische Dom „zu unserer lieben Frau“, die Liebfrauenkirche. Ihre beiden fast gleich hohen Türme sind auf jeder Postkarte ein beliebtes Motiv. Darüber hinaus genießt der Besucher vom Südturm aus einen beeindruckenden Ausblick über die Stadt.
Eine wahre Entspannungsoase finden Parkliebhaber direkt hinter dem Odeonsplatz im Zentrum Münchens, nämlich den Hofgarten. Entstanden ist diese Grünanlage, die man durch das majestätische Hoftor betritt, Anfang des 17. Jahrhunderts unter Herzog Maximilian I.
Der runde Pavillon, der sogenannte Dianatempel, wurde 1615 von Heinrich Schön dem Älteren angelegt. Von den acht Bögen des Pavillons gehen mehrere Kreuzwege aus. Der Pavillon selbst ist umgeben von Kieswegen, Brunnen und zahlreichen künstlerisch gestalteten Blumenbeeten.
Er dient Cellisten, Oboisten und Klarinettisten oft als kleine Bühne, auf der sie die Besucher musikalisch unterhalten. Auch Tänzer geben dort gerne Salsa, Swing oder Tango zum Besten. Die Kieswege bieten sich für Freunde des Boule-Spiels geradezu an, und so werden dort regelmäßig kleine Turniere ausgetragen.
Beliebt sind auch die schattigen Sitzplätze des bekannten Cafés Tambosi am Odeonsplaz, die in den Hofgarten hineinragen. Hier lassen sich Espresso oder Aperitif in besonderer Atmosphäre genießen.
Die Architektur
Dem Klischee des Kulissen-Glamours des 19. Jahrhunderts wird der mittlerweile sehr modern gewordenen bayrischen Hauptstadt nicht mehr gerecht. Denn der Aufstieg zur Hightech-Metropole und erweiterte städtebauliche Möglichkeiten, halten die Bautätigkeit der Stadt durchaus spannend.
Ein „Campus der Ideen“ entsteht auf dem fast 100.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Flughafens, München Riem. In beeindruckender Form kann man die gelungene Verbindung von alt und neu durch die Akademie der bildenden Künste in der Akademiestraße betrachten. Großflächige Glasflächen mit verschachtelten Rohren geben dem Gebäude eine außergewöhnliche Gestalt.
Selbst vor der Neugestaltung der U-Bahnhöfe in München haben die Architekten nicht Halt gemacht: Wände in Neonfarben oder in Szene gesetzte, künstlerisch anmutende Lichtinstallationen verbreiten für die wartenden Fahrgäste eine neue Atmosphäre.
Besonders mutig, und damit revolutionär, war die Architektengruppe bei der Neugestaltung der Fachhochschule. Auffällig strahlt der rote Betonwürfel auf Stahlbetonstützen, in dem ein Hörsaal untergebracht ist.
Gärten und Parks in München
Als größter innerstädtischer Park weltweit führt der Englische Garten die Liste der Münchner Grünanlagen an. Seinen Namen erhielt der Park, weil die Grünanlagen im Stile der englischen Landschaftsparks angelegt wurden. Unabhängig von den Jahreszeiten, ist der Englische Garten ein Sinnbild für die Münchner Lebensart und dient als Ausgangspunkt für viele Kunst- und Kulturveranstaltungen.
Es ist ein Mekka für Freizeitsportler, denn diese kommen selbst bei eisiger Kälte dorthin, um entweder zu joggen, Langlauf zu praktizieren oder bei einem Spaziergang die vielen Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Viele begeben sich auch einfach nur in den gemütlichen Biergarten im Seehaus am Kleinhesseloher See und lassen sich dort nieder.
Das Wahrzeichen des Englischen Gartens ist der 25 Meter hohe Chinesische Turm, ein architektonisches Kunstwerk. Direkt daran angeschlossen, mit fast 7.000 verfügbaren Sitzplätzen, findet man hier in einem der größten Biergärten der Stadt eigentlich immer einen freien Platz.
Direkt hinter dem Chinesischen Turm befindet sich das klassizistische Rumfordschlössel, welches heute vorwiegend als Kultur- und Naturtreff für Jugendliche aus München und Umgebung genutzt wird.
Einen wunderschönen Panoramablick über München erhält man von dem tempelartigen, griechischen Rundbau Monopteros, welcher 1836 mitsamt dem Hügel in die südliche Parklandschaft eingefügt worden ist.