Ja, die Corona Krise macht uns das Leben nicht einfacher. Wie Ihr jedoch im letzten Beitrag „Was man sonntags in München zuhause tun kann (während der Quarantäne)“ und „Was man während der Quarantäne an einem Sonntag in München draußen machen kann“ erfahren konntet, sehen wir die derzeitigen Umstände doch sehr optimistisch. Wir freuen uns, wenn wir anderen weiterhelfen können.

Genau deshalb geht es in diesem Beitrag um die Gastronomen in München und wie diese vor der Pleite geschützt werden können. Folgende Themen nehmen wir uns vor: Warum Restaurants Insolvenz anmelden müssen?, Was Gastronomen gegen die Pleite tun können? und Wer kann die (Münchner) Restaurants noch vor der Pleite retten?.
Warum Restaurants insolvent gehen
Verordnungen für Gastronomen
Dass die Corona-Krise nicht wirklich vorteilhaft für Gastronomen sein kann, liegt auf der Hand. Aber warum genau sinkt der Umsatz in Restaurants immer noch stetig ab?
Zum jetzigen Zeitpunkt befinden wir uns im 2ten Lockdown. Seit dem 16. Dezember 2020 existiert die neue Fassung der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, welche die vorübergehende Schließung von Restaurants voraussetzt.
Umstellung für Gastronomen
Die Corona Einschränkung erfordert eine große, noch nie zuvor da gewesene Umstellung für Restaurants. Die Umstellung nennt sich „Take Away“ & Lieferservice. Für einige Restaurantbetreiber ist diese Umstellung kein großes Thema, da sie auch schon vor der Pandemie hauptsächlich Essen auslieferten. Dies gilt jedoch nur für eine handvoll Münchner Restaurants. Für den Großteil der Restaurantbetreiber ist diese Umstellung bzw. Digitalisierung eine immense Herausforderung.
Dringlichkeit für Gastronomen
Die im folgenden aufgelisteten Vorschläge für die Online-Schaltung eines Restaurants sind in meinen Augen ausschlaggebend für das Überleben der Gastro-Szene.
Erst letzte Woche traten wir mit einem Besitzer eines italienischen Restaurants aus Sendling (München) in Kontakt. Der schon etwas ältere Italiener erzählte uns, er habe am Tag zuvor, keine einzige Pizza, Pasta oder einen Salat verkaufen können. Und wenn es so weiter gehe, dann würde er bis Ende nächster Woche seinen Laden schließen müssen. Aber muss das wirklich sein?
München ohne Restaurants
Stellt euch ein München ohne bürgerliche, rustikale, alte Restaurants vor. Ein München, ohne den alten Italiener am Isator, ohne das Giesinger Bräustüberl, ohne das alte Wirtshaus Straubinger in der Innenstadt. Unvorstellbar!
Wie also verhindern wir diese Tragödie?
Was Gastronomen gegen die Pleite tun können
Lieferando – Lieferservice

Beginnen wir mit dem bekanntesten Lieferservice in Deutschland.
Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung interviewte den Pizzabäcker Hüseyin Fidan, aus Siegen. Dieser errechnete folgendermaßen seinen Erlös durch den Verkauf einer Pizza über einen bekannten Lieferservice:
„Bestellt jemand eine Pizza für zehn Euro bei ihm, gehen davon 13 Prozent direkt an Lieferando, zuzüglich Mehrwertsteuer, rund zwei Euro gehen direkt an den Fiskus, 2,50 Euro kosten die Waren im Einkauf, und vom Rest, der dann bleibt, geht ein großer Teil für Personalkosten drauf. „Alles in allem bleibt bei jeder Pizza für zehn Euro vielleicht ein Euro an Gewinn nach Abzug der Kosten“, -Süddeutsche Zeitung – „Ganz schön ausgeliefert“
Lieferservices wie Lieferando ist dank der hohen Bekanntheit und der unkomplizierten Einrichtung für jedes Gastronomieunternehmen ein Muss.
Wie zu erkennen, findet sich hierbei der Nachteil in den hohen Gebühren, welche durch den Verkauf über die Plattform anfallen.
Social Media Profile – Anlegen/Pflegen
Dieser Punkt wird immer noch von vielen Restaurantbetreiber übersehen.
Dadurch, dass Menschen sich nichtmehr vor die Haustüre trauen, betreten sie die Virtuellen Straßen, um einen neuen leckeren Imbiss zu finden. Mit Virtuellen Straßen sind gängige Social Media Plattformen wie: Facebook, Instagram, LinkedIn gemeint.
Unter diesen informieren sich die Kunden über Corona-Updates, Speisekarte, Öffnungszeiten und können zudem noch mit dem Restaurant, über die Chat-Funktion, interagieren. Mit diesen Profilen musst du nicht jeden Tag einen Post bringen, jedoch ist es wichtig, die Plattformen synchron mit deinem Restaurant zu halten.
Ich glaube, ich spreche für viele, wenn ich sage, dass ein konservatives, nicht gepflegtes Social Media Profil, mit veralteten Öffnungszeiten mir die Lust auf einen Anruf für die Bestellung, bei diesem Restaurant vertreibt.
Es gibt bereits Münchner Startups wie z.B. Gastronomy Online, welche sich zur Aufgabe genommen haben, Gastronomen kostengünstig zu unterstützen, eine Social Media Präsenz aufzubauen.
Google Maps und Suchmaschinenoptimierung
Hört sich schwieriger an, als es eigentlich ist.
Um auf der Google-Seite gefunden zu werden, braucht man nicht viel. Wer jedoch weit oben bei den Suchbegriffen wie „Pizzeria München“, oder „Italiener in der Nähe“, benötigt nicht nur ein eigenes Google My Business Konto, sondern auch eine Suchmaschinenoptimierung der Google Maps Beiträge. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich eine eigene Website.
Somit bekommt der Kunde die am besten optimierten Google Maps Beiträge angezeigt. Durch einen Klick auf die Vorschau, bekommt der Kunde die Möglichkeit, sich die Website genauer an zu sehen, oder direkt unter dem Button „Anruf“ die Gastronomie zu kontaktieren und zu bestellen.
Wie kannst auch du unterstützen?
Um deinem Lieblingsrestaurant am besten helfen zu können, solltest du also direkt bei dem Restaurant bestellen. Im Idealfall besitzt das Restaurant bereits ein eigenes Bestellsystem. Ansonsten solltest du anrufen, um die Provision zu vermeiden.
Vorteile einer Website mit Bestellsystem
Der Kunde kann das Produkt, vorab sehen
70 Prozent der Deutschen haben schon einmal ein Restaurant besucht, nachdem sie Food- und Restaurantbilder vorab überzeugt haben. In Österreich und der Schweiz sind es sogar jeweils knapp 90 Prozent. Gleiches gilt umso mehr für Online-Bestellungen.
Bestellbearbeitungen beinhalten weniger Fehler
Bei der Online-Bestellung kümmert sich der Kunde um jeden Aspekt der Bestellung, von Extrawünschen bis hin zu gesundheitsbezogenen Substitutionen und jeder dazwischen liegenden Änderung. Wenn also Bestellungen über eine automatisierte Web- oder App-basierte Benutzeroberfläche aufgegeben werden, besteht kein Risiko, dass das Servicepersonal ein wichtiges Element der Bestellung übersieht.
Wenn Kunden jedes Mal genau das bekommen, was sie bestellen, kann das nur zu besseren Bewertungen, Rezensionen und Wiederholungsaufträgen führen.
Online Bestellungen sind beliebter als Telefonbestellungen
Seien wir ehrlich, ein Restaurant anzurufen, darauf zu warten, dass das Personal Sie aus der Warteschleife nimmt, und zu versuchen, spezifische Bestelldetails in einer lauten Umgebung zu übermitteln, kann schrecklich sein. Und wenn das mehr als einmal passiert, rufen die Leute wahrscheinlich nicht ein drittes Mal an.
Geringere Liefergebühren
Wie oben bei „Lieferando – Lieferservice“, schon angesprochen wurde, ist die Kommission bei Lieferservices (in unseren Augen), oft sehr hoch. Bei Lieferando sind es beispielsweise 30 % für eine Auslieferung und 13 %, für eine Bestellung und selbständige Abholung.
Mit dem Ziel Restaurants in der Krise zu unterstützen, indem am Ende des Tages mehr Gewinn für den Gastronom übrig bleibt, entwickelte ein Münchner Startup namens „Gastronomy Online“ ein Online-Bestellsystem, welches auf der Website des Restaurants installiert wird.
Das Startup bietet außerdem an, eine neue Website, sowie das integrierte Bestellsystem dauerhaft zu pflegen, damit sich Gastronomen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
Bestellverlauf eines potenziellen Kunden
Um zu manifestieren, warum all die angesprochenen Punkte so unglaublich wichtig sind, hier ein gewöhnlicher Kaufprozess eines potenziellen Kunden, welcher mittags im Home-Office auf der Suche nach einem Mittagessen ist:
-> 12:00 Uhr „Ich glaub heute bestell ich Thailändisch, hätte mal lust auf ein wenig Abwechslung“.
-> Öffnet Google. Tippt ein: thailändisches Essen, München.
-> Tippt auf Google Maps Vorschläge.
-> Sieht die ersten 3-5 Restaurants.
-> Klick auf ein Restaurant. Besucht die Website/Social Media des Restaurants.
-> Sucht auf der Website nach Speisekarte.
-> Sucht sich ein ansprechendes Gericht heraus.
-> Sucht nun nach einer Möglichkeit dieses Gericht zu bestellen.
-> (Wird die Kontaktmöglichkeit nicht sofort erkennbar, wird die Website/Social Media verlassen.)
-> Findet eine Möglichkeit über eine Telefonnummer, oder idealerweise ein Bestellsystem sein Gericht zu bestellen.
-> Holt das Gericht ab, oder lässt es liefern.
Folgende Restaurants können von solch einem Bestellsystem, wie Gastronomy Online, profitieren:
Das Manouche in München Sendling
Das Manouche ist ein modernes libanesisches Restaurant in München. Im Manouche könnt ihr entweder per Telefon bestellen und Selbst abholen, oder über Lieferando die Bestellung abschließen und euer Essen geliefert bekommen.
Das Locanda Busento in München Sendling
Ein wunderschönes italienisches Restaurant in München Sendling. Hier kannst du per Telefon bestellen und deine Bestellung im Anschluss abholen.
Das Thalassa Sendling
Das Thalassa ist ein besonderes griechisches Restaurant und absolut empfehlenswert. Die Bestellung läuft hier per Telefon. Du kannst dein Essen abholen oder liefern lassen.
Rat für Münchner Restaurantbesitzer
Dass die derzeitigen Umstände an niemandem, ohne weiteres vorbei ziehen ist ohne Zweifel. Doch insbesondere Restaurants (in München) müssen um jeden Preis gerettet werden. Falls Sie ein Restaurantbesitzer sind, hoffe ich, dass Sie realisierbare Tipps aus diesem Beitrag ziehen konnten. Verlieren Sie niemals den Glauben daran, Ihr Unternehmen aufrecht zu erhalten. Investieren Sie in professionelle Hilfe, um Ihr Restaurant online zu schalten.
Ich wünsche allen Restaurantbesitzern in der Corona-Krise und jedem Leser, viel Kraft, um gesund durch die Pandemie zu kommen!
Weitere Quellen:
https://www.muenchen.de/essen-trinken.html
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